In der Früh begrüßte uns die Sonne, während in den Tälern sich noch die Wolken drückten. Ein kalter Wind pfiff uns um die Nase, der uns schnell ins Val Lavaz absteigen ließ. Der Weiterweg durch das Blockwerk konnte mit vereinten Kräften gefunden werden. Wir standen vor dem Gletscher da Lavaz, der mit weichem Schnee aufwartete und somit leicht zu queren war. Nach einer kurzen Pause erreichten wir die Fuorcla Sura da Lavaz in 2.702m. Der Rundblick war phänomenal mit Blick in die Tessiner Berge. Anschließend erwartete uns ein steiler Abstieg in die Greina Ebene. Während des Abstiegs kreiste ein Bartgeier um unsere Köpfe. Dieser hatte jedoch das Gerippe eines Schafes im Blick. Die Greina-Ebene auf 2.300m beeindruckte mit seiner Tundra und seinen verschiedenen Gesteinsarten und verbindet den Kanton Graubünden mit dem Tessin. Anspruchsvoll war die Überquerung der Flüsse auf Gabionen. Die Bäche rauschten durch den Regen und der Gletscherschmelze die Wände und Täler hinab. Nicht jeder kam trockenen Fußes auf der anderen Bachseite an. Die warme Sonne ließ jedoch jeden auf dem restlichen Weg zur Capanna Motterascio 2.172m trocknen. Das Tessin lässt mit Nudeln und einem Glas Rotwein grüßen.
Früh standen wir auf, da wir knapp 1.500 Höhenmeter zu bewältigen hatten und ein Gewitter für Nachmittag angekündigt wurde. Von der Hütte stiegen wir zum Lago di Luzzone auf 1606m ab. Danach hatten wir einen langen, zum Schluss sehr steilen Aufstieg zum Soredapass 2.758m. Der Abstieg vom Pass benötigte die volle Aufmerksamkeit durch seine Steilheit mit rutschigen Passagen. Wegebauer haben diese Passüberquerung hervorragend angelegt. Das Wetter hielt weiterhin, und so gönnten wir uns eine Rast am Valser Rhein, bevor wir die Läntahütte ansteuerten, im Blick die Gletscher des Adula Rheinwaldhorns. Nach einer gewittrigen Nacht auf der Läntahütte beschlossen wir aufgrund von Nässe und dichter Bewölkung nicht über den Furggelti-Übergang zu gehen, sondern nahmen den Abstieg am Valser Rhein entlang zum Zervreilasee. Von dort nahm uns der Post-Bus mit nach Ilanz. Angelika und Lizzy holten (Zugfahrt nach Disentis) den AV-Bus, die anderen machten es sich bei einem Abschlusskaffee gemütlich. Bei strömenden Regen traten wir die Heimreise an. Alle waren dankbar, glücklich und zufrieden über die gut organisierte und geführte Tour durch das „Lumi-Team“.
Catarina Wörl