Der dritte Tag begann wolkenlos, allerdings war es morgens kalt, es hatte in der Nacht gefroren. Der Höhenweg führte uns nun weiter über einige hart gefrorene Schneefelder, die uns viel Sorgfalt abverlangten bei den Querungen. Wieder im Auf und Ab über Blockgrate zum Gipfel vom Hochkreuz (2709m), unserem höchsten Punkt am Höhenweg. Ein herrlicher Rundblick entschädigte uns für die Anstrengungen. Vorbei am Kreuzeck (2701m)und vielen mit Alpenrosen übersäten Wiesenhängen zur Feldnerhütte. Die Hütte liegt traumhaft am Glanzsee, der uns zum Baden einlud. Unsere Bergbekanntschaft der beiden jungen Burschen sorgte nochmal für Spannung. Der junge Mann erzählte uns am Abend von seiner Leidenschaft, er ist promovierter Archäologe, er hat ein archäologisches Museum in Mühldorf (Kärnten) aufgebaut, nachdem er vorher vor Ort römische und keltische Siedlungen ausgraben konnte. So wurde unser Bildungshorizont mit einem kleinen archäologischen Vortrag erweitert und wir bekamen gleich noch eine Einladung zur Museumsführung.
Der vierte Tag war nun vom Wetter her zunächst strahlend klar, dann leicht wechselhaft und der Himmel bewölkt, es blieb jedoch trocken. Etwas mühsam waren heute die felsigen Wege im Auf und Ab, Blütenpracht und grüne Wiesen abwechselnd. Die Querung unterhalb des kleine Kreuzecks und die Goldgrubenscharte (2448m) war heikel, da durfte kein Fehltritt passieren. Die Passage durch die Löcherwände und über die Annaruhe war einfach anstrengend und sehr anspruchsvoll, Trittsicherheit war erforderlich. Zufrieden kamen wir am Nachmittag auf der Salzkofelhütte (1987m) an, es war noch kein Regen aufgekommen.
Der letzte Tag brach an, da hatte es in der Nacht schon sehr viel geregnet. Am Morgen hat der Regen etwas nachgelassen, doch der Wetterbericht sagte eine Besserung erst für den Nachmittag voraus. So starteten wir halt bekleidet mit Regenjacke, Regenhose und Rucksackschutz über die Mühldorfer Alm und den Sachsenweg Richtung Tal, immerhin 1500 Höhenmeter! Der Weg war mühsam, da durch den Regen alles rutschig war, außerdem schlecht gekennzeichnet, von hohem Gras bewachsen, schlecht gepflegt und wenig begangen. Nach der Anstrengung kamen wir mittags in Möllbrücke zum Bahnhof, und was war, der Zug fuhr gerade ein, den wir gleich bestiegen, der brachte uns nach Dölsach, zurück zu unserem Ausgangspunkt. Dank der Kontakte von Angelika zur Pensionswirtin am Parkplatz, holte sie unsere Fahrerin gleich am Bahnhof in Dölsach ab und der DAV Bus war binnen kürzester Zeit bei unserer Gruppe. Der nassen Klamotten und Schuhe konnten wir uns entledigen, die nassen Schuhe Schuhe sein lassen, es hatte inzwischen aufgehört zu regnen. Nach ca. 60km und 3400m im Aufstieg und 3600m im Abstieg insgesamt konnten wir dankbar und gut gelaunt nach Peißenberg zurückfahren!
Bericht von Franziska Hingst