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Senda Cunfin - Grenzpfad in den Unterengadiner Dolomiten

22.09.2025

  7 "Peissis" und Team Lumi ließen sich von den wechselhaften Wetterprognosen nicht abschrecken und starteten am Montagvormittag ins Engadin.

Geplant war der Schweizerisch-Italienische Grenzweg (Senda Cunfin) über drei Dreitausender. Ausgangspunkt war der Reiterhof San Jon, etwas ober,halb von Scuol. Ohne Regen ging es durch das steile Tal des Lischanabaches in vielen Serpentinen über ca. 1000 Hm hoch zur Lischanahütte (2500m). Zwischen den Steilabstürzen von Piz Lischana und Piz San Jon liegt die Hütte auf einem Felshügel mit einem grandiosen Ausblick in die gegenüberliegenden Silvrettaberge und ins tief unten liegende Tal des Inn. Außer uns waren nur noch 2 Gäste da, so dass wir die Hütte fast für uns hatten.

Am nächsten Morgen starteten wir zügig, da ein langer Tag von 18 km, 1000 Hm im Aufstieg und 1600 Hm im Abst60 bevorstand. Es ging hinauf zum Hochplateau von Rims, wo eine rote Bank einen tollen Farbtupfer gab und wir natürlich ein Gruppenfoto machen mussten. Danach ging es weiter über eine interessante „Mondlandschaft“ zum Lischanasee und dann begann ein steiler Anstieg zum ersten Dreitausender, dem Piz d'Immez (3030 m). Nun zogen doch mehr Wolken auf, aber wir beschlossen, weiterzugehen, da nur kleine Schauer angesagt waren. Es kam jedoch anders. Auf der Gratpassage wurde der Wind immer stärker, Schneeregen kam von der Seite und wir mussten aufpassen, von den starken Windböen von ca. 60 -70 km/h nicht weggeweht zu werden. Es folgte ein steiler, bröseliger Abstieg zur Fuorcla Cornet in schwarz/weiß marmoriertem Schottergestein. Danach gab es erneut einen steilen Aufstieg zum höchsten Punkt der Tour, dem Piz Cristanas (3090 m), wo man bei guter Sicht die Gipfel der Ortlergruppe hätte sehen können, wir konnten diesen Panoramablick nur erahnen. Auf unschwierigen Graten ging es dann hinüber zum Piz Rims (3050 m) und weiter zum Schadler (2950 m), bis wir schließlich die Fuorcla Sesvenna erreichten. Zum Glück ließ der Wind nach und die Sonne blitzte sogar wieder hervor. Danach ging es nur noch bergab, hinunter ins Val Sesvenna, wo der Bach herrlich mäanderte und es Spaß machte, entspannt bis zum schönen Ort S-charl zu laufen. Da wir den Vereinsbus am Vortag schon dort geparkt hatten, mussten wir auf keinen Postbus warten, sondern konnten zügig zum Reiterhof fahren. Dort hatten wir eine komfortable Unterkunft mit Doppelzimmern, einer heißen Dusche und einem leckeren Abendessen.

Bei den Wettervorhersagen war klar, dass eine lange Tour am dritten Tag nicht möglich war. Es hatte über Nacht geschneit und die Bergspitzen waren leicht angezuckert. Wir beschlossen, gemütlich auszuchecken und in Scuol noch eine kleine Runde über Vulpera, Schwarzsee und Schloss Tarasp zu gehen. Vulpera ist heute bekannt für seine Hotels, Ferienwohnungen und den prunkvollen Kurpark, während das imposante Schloss Tarasp das Wahrzeichen der Region ist. Es war richtig schön, durch den Lärchenwald und dann später auf der Hochebene zu laufen, die weißen Bergspitzen immer im Blick. Auf dem Rückweg gab es in einer Trinkhalle noch eine Kostprobe von dem leckeren mineralhaltigen Wasser und dann ging es am Inn entlang zurück nach Scuol und anschließend Richtung Deutschland.

Vielen Dank an das Team Lumi, das uns wieder in eine tolle Region geführt hat. Wir durften wie die Eichhörnchen tolle Schätze sammeln. Und das Schöne ist, die Ideen gehen Team Lumi nie aus, wir freuen uns schon auf die nächste Tour.

Bettina Dör