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Skitouren Wochenende auf der Amberger Hütte

24.02.2023

Die Wettervorhersage für den Nordalpenraum war eher bescheiden, aber trotzdem machten wir uns zu acht auf den Weg ins Ötztal nach Längenfeld, um dort in das östlich gelegen Gries im Sulztal zu gelangen.

Bei wechselnder Bewölkung erreichten wir nach ca. 2 Stunden Aufstieg über den Versorgungsweg die Amberger Hütte auf 2.135m Höhe. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter durch die Sulze. Ein fast ebenes, etwa 2 Km langes Hochtal, um dann über eine kurze Steilstufe auf die ehemaligen Gletscherböden zu gelangen.

Die türkis-blauen Ausläufer des Sulztalferners im Blick und den markanten Schrankogel im Rücken, stiegen wir weiter auf in Richtung des Wütenkarjochs. Ungefähr auf Höhe 2.800m und mit bereits 1.200 Höhenmeter in den Beinen, haben wir uns auch wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit, zur Umkehr entschieden.

Die Abfahrt im leicht diffusen Licht und bei der geringen Schneelage erfolgte sehr vorsichtig und am Ende gab es die leichte Skating Strecke durch die Sulze bis zur Hütte.

Über Nacht hat es dann ca. 20cm Neuschnee gegeben und mit gutem Willen ließen sich beim Start schon ein paar Aufhellungen erkennen. Um zu unserem Ziel der Kuhscheibe zu gelangen, ging es erst wieder durch die Sulze, um dann durch eine geeignete Mulde mit ausreichend Schnee, die westliche Steilstufe zu überwinden.

Nach zahlreichen Spitzkehren erreichten wir die flacheren Böden des Roßkars und es zeigte sich mittlerweile die Sonne durch immer mehr werdenden Wolkenlücken. Nach etwa 4 Stunden und knapp 1.100 Höhenmetern haben wir dann das Skidepot am Gipfelgrat erreicht.

Mit Steigeisen ging es dann in leichter Kletterei über einen Blockgrat zum Gipfelkreuz in 3.188m Höhe. Bei der Abfahrt hatten wir Glück und durften die ersten Spuren in den Neuschnee ziehen. Erst im Unteren Bereich zog es wieder zu und wir hatten wieder mit dem diffusen Licht zurecht zu kommen.

Am nächsten Morgen hat es leicht geschneit und ein unangenehm kalter Wind ist dazu gekommen. Natürlich hatten wir wieder die Hoffnung auf einzelne Auflockerungen und so machten wir uns auf den Weg zum hinteren Daunkopf. Leider wurde es nichts mit der Wetterbesserung, im Gegenteil, der Wind wurde stärker und die Sicht wurde immer schlechter. Es blieb uns nichts anderes übrig, als abzubrechen.

Die Abfahrt war zunächst der absolute Blindflug, bis etwas tiefer der Nebel nicht mehr so dicht war und man sich an der Aufstiegspur orientieren konnte. Umso besser schmeckte dann der Kaffee auf der Hütte.

Christian Strauß