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Schneeschuhtour - Innere Sommerwand

24.04.2023

Bericht von der SSHT auf die Innere Sommerwand am 24. und 25. April 2023 Leiterin: Angelika Sulzer

„Man muss uns wirklich loben, denn wir war’n fast ganz oben.“

Erst am Sonntagnachmittag, dem Tag vor der Tour, kam per E-Mail das grüne Licht von Angelika: ja, die Lawinenverhältnisse haben sich gebessert. Die Tour kann stattfinden!

Montag früh am Treffpunkt in Oberau stiegen auch die beiden Münchner mit in den Vereinsbus und schnell und problemlos waren wir sechs im Stubaital. Am Parkplatz in Seduck konnten wir einen Teil des Gepäcks für den Materialtransport in den Container laden. Entsprechend unbeschwert wanderten wir zur Franz-Senn-Hütte, wo wir unser Sechser-Zimmer bezogen und uns erst mal einen Apfelstrudel schmecken ließen. Hinter der Hütte übten wir noch den Mannschaftszug mit Fixpunkt „Toter Mann“, bevor es um Punkt 18:00 Uhr Abendessen gab.

Gestärkt von einem tollen Frühstück starteten wir am Dienstag gegen 7:45 mit Seil und Begleithund Lumi Richtung Innere Sommerwand. Das Wetter war abwechslungsreich: von Sonnenschein über dichten Nebel bis zum eisigen Wind und Schneegestöber war alles geboten. So stapften wir tapfer los. Angelika legte die Spur durch den pulvrigen Tiefschnee, der sogar eine Gruppe Skitourengeher folgte. Von deren jungen und super-sympathischen Tourenleiter erfuhren wir dann auch den Insider-Namen der vor uns steil aufragenden Kuppe mit Kreuz. Das war der „Horst-Kogel“, benannt nach dem früheren Hüttenwirt.
 

Wenn nicht gerade die Wolken der aufziehenden Kaltfront alles verdeckten, konnten wir beim Aufstieg die imposante Bergwelt genießen. Knapp vor 3000 Metern Höhe unterhalb der Kräulscharte unter dem Gipfel kam ein starker eisiger Wind und Schneefall auf. Angelika entschied, dass es besser sei, uns wieder auf den Rückweg zu machen. Unsere Aufstiegspur war teilweise schon komplett verblasen. Nach einiger Zeit hörte der Wind auf und die Sonne kam raus. Durch die ansteigende Temperatur war im unteren Teil des Abstiegs der Schnee schon pappiger geworden.

Zurück auf der Hütte bei Kaffee und Strudel hielten wir noch einen netten Schwatz mit der Senior-Hüttenwirtin a.D. (der Mutter des heutigen Hüttenwirts), die auf Alpenvereinshütten aufgewachsen war und diese über sechs Jahrzehnte bewirtschaftet hatte. Ihre präzisen Beobachtungen zu den Veränderungen im Bergsport waren sehr interessant. Nach dem Abstieg über den teils recht nassen und matschigen, aber schönen Sommerweg und dann dem Hatscher durchs Flusstal runter zum Auto fuhr uns die „unerschöpfliche“ Gudrun sicher zurück. Es waren zwei tolle und unvergessliche Tage.

Klaus Wolf